30-Tage-Singchallenge / Drauf reingefallen / Tag 21
Keine Zeit? Null Bock?
Änderungen im Plan zulassen hilft und siehe da, es wirkt wieder.
Ich hatte noch schlechtere Stimmung als gestern. Das Gefühl beherrschte mich, dass ich nicht in meiner Mitte bin, nicht im Fluß und überfordert. Ich habe wirklich überlegt, es heute sein zu lassen. Aber dann bin ich mit mir einen Kompromiss eingegangen. Gartenarbeit machen und dabei singen.
Den Timer habe ich letztendlich überhört und tatsächlich über 40 Minuten gesungen und im Garten Brombeerranken und unerwünschte Büsche weggeschnitten. Das hat so gut getan. Und mit dem Singen war es so viel leichter und hatte einen absolut meditativen Effekt.
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich darf mal schlecht drauf sein, nicht in meiner Mitte, nicht im Fluß. Ich habe es sogar schlimmer gemacht, dass ich mich diesen Momenten des Nicht-rund-laufens versagt habe. Ich hätte mich hingeben können, mir ein Ohr leihen können und einfach zuhören können (Wie das Mantra, dass ich jeden Tag singe "Höre hin" mir vermittelt). Aber ich musste ja aufgeschreckt wie ein Huhn dem nächsten Ziel hinterherrennen und unbedingt etwas erledigt haben.
Einen Moment der Ruhe und des Nichts-Tuns war mir anscheinend nicht möglich. Ich kann mich genau an den Moment erinnern, wo es in mir deutlich hieß: "Jetzt brauche ich einen Tag Urlaub" und davor "20 Minuten in den Schwingsessel setzen und Augen zu machen wäre genau das, was ich jetzt brauche". Hab ich es getan? Nein.
Erst beim Singen im Garten kam die entsprechende Erkenntnis. Und nun will ich genauer hinhören und mich dem Moment - meinem Moment - wie immer dieser auch aussieht, hingeben.
*HINTERGRUND
Man weiß inzwischen, dass 20-30 Minuten einfaches Singen den Körper dazu anregt, das Bindungshormon Oxytocin auszuschütten, die Produktion von Glückshormonen anzukurbeln und das Stresshormon Adrenalin abzubauen. Aus diesem Grund allein macht es für mich Sinn, jeden Tag 20 Minuten einfach für mich zu singen. Dieses Mal will ich aber wissen, was passiert, wenn ich 30 Tage lang täglich gehe und das das Mantra "Höre hin" von Uta Budzinski (Uta Uthana) 20-30 Minuten lang singe. Was macht das mit mir? Was tut es mir gutes? Darüber erzähle ich täglich in meinen Vorher-Nachher-Videos. Ich nehme vor und nach meinem Singen ein Video auf, in dem ich erzähle, wie es mir geht und ob irgendwelche Erkenntnisse ersungen wurden. Ich würde mich freuen, wenn ich Dich dazu inspiriere, einfach so für Dich zu singen. Weil es gut tut.