30-Tage-Singchallenge / Wir brauchen Freiheit / Tag 10

Ich fühl mich nicht gut.

Und doch laufe ich gleich am Morgen, um es erledigt zu haben. Und dann fühlt es sich besser an als ich dachte, gelaufen zu sein, gesungen zu haben. Ich bin dankbar für die frische Luft, das Murmeln des Bachs, das sanfte Rauschen im Wald und die Vogelstimmen.

Und mir kommen Gedanken zu dem, was ich singe und dem Buch, zu dem ich gestern ein Interview gesehen habe. "Höre hin" von Uta Uthana und "Untamed" von Glennon Doyle.

Ursprüngliches Selbst

Mantra und Buch handeln davon, sich nicht mehr in Situationen oder Rollen zu begeben, die einem gar nicht entsprechen. Beides handelt davon, dass das ein bewußter Akt ist. Denn unser ursprüngliches Selbst, so wie wir waren, bevor wir durch Erziehung und gesellschaftliche Norm gebändigt wurden, ist uns fremd geworden.

Wir spüren aber die Sehnsucht nach dieser Ursprünglichkeit und wir leiden, wenn unser Leben weit von unserem wahrhaftigen "Das-bin-ich" abhanden gekommen ist.

Wie viele sagen mir, sie seien ein Kopfmensch und möchten mehr in den Köper oder mehr ins Gefühl kommen. Sie sagen das, als wären sie so auf die Welt gekommen. Als sei das ihr Charakter. Sogar ein Charakterfehler.

Inzwischen sage ich dann, dass ich ihnen nicht glaube. Kein Mensch ist ein Kopfmensch. Wir haben immer alles in uns parat; wir haben einen Kopf, einen Verstand, wir haben einen Körper, Gefühle, Emotionen und eine Seele. Es ist immer alles da.

Was wir brauchen ist Freiheit, alles zu sein und nichts. Die Freiheit, fließend zu sein. Mal so, mal so. Nicht in ein starres Flussbett gezwängt, nicht in eine einzige Form mit in Stein gemeißeltem Charakter-Etikett.

Ich habe mir einen Teil meiner Freiheit in Form meines stimmlichen Ausdrucks bewahrt. Ich mache im Alltag komische Geräusche oder singe, was ich gerade tue oder summe vor mich hin. Das war nicht immer so, aber jetzt ist es wieder da und ich bin froh darum. Glücklich würde es mich machen, diese Freiheit in allen Lebensbereichen wieder willkommen zu heißen.

Das wünsche ich mir und das wünsche ich Dir.

Hier ist nochmal der Text von "Höre hin":

Ich bleibe hier, Ich bleibe bei mir

Ich gehe nirgendwohin, wo ich gar nicht bin

Ich fühle hin, fühle hin, wo ich bin

Ich umarme mein Herz und öffne mein Ohr Für das, was es sagen will

Nie mehr lass ich mich allein

Kein mal mehr laufe ich davon

Nie mehr lass ich mich allein

Kein mal mehr laufe ich davon

Höre hin, spüre, was mein Herz sagen will

(Uta Uthana)

HINTERGRUND

Man weiß inzwischen, dass 20-30 Minuten einfaches Singen den Körper dazu anregt, das Bindungshormon Oxytocin auszuschütten, die Produktion von Glückshormonen anzukurbeln und das Stresshormon Adrenalin abzubauen.

Aus diesem Grund allein macht es für mich Sinn, jeden Tag 20 Minuten einfach für mich zu singen. Dieses Mal will ich aber wissen, was passiert, wenn ich 30 Tage lang täglich gehe und das das Mantra "Höre hin" von Uta Budzinski (Uta Uthana) 20-30 Minuten lang singe.

Was macht das mit mir? Was tut es mir gutes? Darüber erzähle ich täglich in meinen Vorher-Nachher-Videos.

Ich nehme vor und nach meinem Singen ein Video auf, in dem ich erzähle, wie es mir geht und ob irgendwelche Erkenntnisse ersungen wurden. Ich würde mich freuen, wenn ich Dich dazu inspiriere, einfach so für Dich zu singen. Weil es gut tut.